15.02.2017
Bürgerbusprojekt Schleswig-Holstein bei Fachtagung zu ländlicher Mobilität in Bad Kissingen

In der Abschlussdiskussion präsentierten die Ländrätin Christine Zitzmann (li.) und die Amtskollegen Details zu einer Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Landrat Dr. Joachim Streit aus dem Eifelkreis Bitbürg-Prüm (4. v. l.) stellte Details aus der Arbeit in der Eifel vor. Nicht in Bad Kissingen war Landrat Dr. Wolfgang Buschmann aus dem Kreis Schleswig-Flensburg. Foto: Dr. Holger Jansen/Projekt Bürgerbusse Schleswig-Holstein Nach Einschätzung von Dorothee Bär ist Mobilität der absolute Schlüsselfaktor zur Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Die Parlamentarische Staatssekretärin aus dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sprach vor etwa 120 Gästen aus dem Modellvorhaben "Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Regionen" in Bad Kissingen. In Schleswig-Holstein ist der Kreis Schleswig-Flensburg einer von bundesweit 23 Landkreisen, die sich zu 18 Kooperationsräumen zusammengeschlossen haben. Aus dem Beratungsprojekt Bürgerbusse Schleswig-Holstein waren Dr. Holger Jansen und Ralph Hintz vor Ort in Bad Kissingen.

Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur hat die Tagung in Bad Kissingen eröffnet. Foto: Dr. Holger Jansen/Projekt Bürgerbusse Schleswig-Holstein "Wie kann man sich bis ins hohe Alter selbst versorgen", fragte Bär und plädierte dafür, die Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. Schulen, Bildung, Kultur und ärztliche Versorgung seien dabei die wichtigsten Themen. "Digitalisierung ist Teil der Lösung, nicht das Problem", betonte Bär. Die Ausführungen stießen beim Publikum auf offene Ohren – schließlich waren gleich mehrere Landräte aus den Modellregionen nach Bad Kissingen gereist. Sie diskutierten, wie durch Kooperationen neue Lösungen gefunden werden können. Der Kreis Schleswig-Flensburg erhielt als einziger im nördlichsten Bundesland den Zuschlag, sich am Modellvorhaben zu beteiligen.

Rund 120 Gäste kamen aus den 23 Landkreisen nach Bad Kissingen, um über den Zwischenstand der Projektarbeit für Kooperationen und Mobilität im ländlichen Raum zu diskutieren. Foto: Dr. Holger Jansen/Projekt Bürgerbusse Schleswig-Holstein Die Arbeit vor Ort im Kreis zwischen Schlei und dänischer Grenze wird mit einer breiten Bürger- und Akteursbeteiligung umgesetzt. Dazu sind fünf öffentliche Regionalkonferenzen geplant. Die erste fand im Dezember 2016 statt, die nächste wird voraussichtlich im Mai 2017 folgen. Gemeinsam mit der Sozialplanung des Kreises Schleswig-Flensburg werden die Konferenzen in vier Teilregionen des Kreises und der Stadt Schleswig stattfinden. Das Modellvorhaben "Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen" ist Teil dieser öffentlichen Veranstaltungen. Die genauen Termine werden auf der Internetseite des Kreises veröffentlicht.

Weiter wird es ein Online-Beteiligungstool geben. Dieses wird auf der Kreisseite unter der Projektseite verlinkt und ist für alle zugänglich. Start für das Tool wird im April oder Mai 2017 sein – die Verfügbarkeit ist bis Ende 2017 geplant. Im Bereich Mobilität will das Projektteam ein kreisweites Kooperationskonzept erarbeiten, in dem unterschiedliche Perspektiven integriert und bedarfsgerecht betrachtet werden. In welchen Bereichen die Kooperationen liegen werden, ist noch nicht abzusehen. Bürgerbusse können ein Ergebnis sein, aber auch Modelle wie Anruftaxis, Rufbusse oder private Mitnahmeverkehre sind denkbar.

Das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderte Modellvorhaben "Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Regionen" läuft noch bis zum Sommer 2018.

Lesen Sie mehr:
Zur Webseite Modellvorhaben "Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen" (externer Link)
Zum Kreis Schleswig-Flensburg (externer Link)
Zum offiziellen Bericht auf der Projekt-Webseite des Modellvorhabens